WINDESEILIG HURTIG
SO HALS, SO ÜBERKOPF
DAS HERZ, KINDESHERZ, VERRANNT,
VERNARRT,
WIE IN EINEN SCHMETTERLING
VERLIEBT ODER BLUMEN.
ZIKADENHERZ, WAS ZIRPST DU?
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Windeseilig again
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der utopische Hund

Lenin mit Hund in Gorki
(Russiche Postkarte. Quelle: ebay)der utopische Hund
wenn wir hielten einen Hund!, ein -chen, chien, nein, Biest besser! mit krausem Fell, wilde böse Zähn‘ pp. ein Vieh! Das schöben wir zwischen uns und, lawd!, die allzu lange Nacht, das uns bedrückende Heer.
Hund!, der du wachtest kläfftest an den Pforten if we had Pforten, am Tor des Gartens if we had wachtest Tomaten, dem Rhabarber if we had…
solch Tier, ausnahmsweis‘ ein Friede; wenn etwan wir gingen wo Tauben Wiesen Hecken und es wäre ein Tag, der hieße Sonntag; Holler blühte Eden wir schliefen.
So schön wären unsere Sommer, keine Klepper im Busch; Schlauchboot- Tretbootsommer; ja, Trinkhalmsommer, die Kinder auf dem Zeltplatz. Aber, honey, world gone wrong Tourismus und jetzt :der Wald brennt.
Nur noch ein Hund kann uns retten. er stiege aus dem Wasser, ausschüttelte das Fell, löschte alle Brände.
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Mai

Heinrich Heine, gemalt von Moritz Daniel Oppenheim (1831) Mai
Es ging schon schlechter.
Zumindest die Knospen!
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FÜR A.
(&AUCH KATE BUSHS BERTIE &AUCH THE FOG)
Aus dem unveröffentlichten Manuskript „Die Doppeldeutigkeit des Wortes Takt und der ganze Sternenhimmel, der in diesem liegt :Berührung“, dem ersten Teil der „Mediationen über Zuneigung“.

Ausschnitt aus einer Reklame „Mr. Bubble“ Badeschaum (um 1980)
DINOWESENKATZENHASENSPRINGPINGUINMONSTERFILM DELFINKREATUR :: das Badesalz der schäumende Schwamm wirklich dies ist mein Sprosz wie er gurgelt und gluckert und platscht und spuckt eine kleine Melodie (Lachmelodie) quasi una fantasia übern Rhythmus von patsch!it’s bath time für dich eine riesige Woge ein lustiger Tsunami und, nein, keine Ente, du bist’s quietschend zufrieden.
fast schon ein Weltmeer; dies ist kein duftender Drogerieschaum, ich bitte Sie!, das ist ein blubberndes blubbriges Seeungeheuer, ein ganz anderes Kaliber. Jawirklich, ich bin ein Dummi! du hast Recht, das hätte man sehen müssen!, das hätte man! auf den ersten Blick hätte man! ich wiederlerne das erst durch dich, excusez-moi, durch Euch, Mademoiselle und Ihr seid eine freigiebige Großmeisterin Meisterseherin entdeckerin erkunderin Weltbeste im Prusten
–übrigens Ist das Wasser noch warm? oder darf er Euch das Handtuch reichen? Frottee, Mademoiselle, darf er Euch darin einschlagen wie in eine Tortilla? wär es genehm? (und psst, Mademoiselle, darf er Euch abermals bitten, später die Zähnlein recht artig zu schrubben, dass Sie [sic] nicht ende wie der Vater schlechtbezahnt?)
… „dich empfangen hieß etwas wagen“ (BBrecht), dass man also sagt, um dieses will ich mich sorgen und es ernähren schützen, obwohl man weiß :die Welt ist düster und ich bin arm.
dir werden einmal Krallen wachsen müssen. du wirst flügge werden; ab dafür! Ich will dir nur sagen :es wird dort draußen kalt sein; pack dich gut ein!
doch für den Moment habe ich dich in meine Welt gesetzt, in meinen Umkreis: das ist unsere Hütte, das ist unsre Schirm. du bist darin darunter zu Gast. Einmal muss ich dich entlassen in die Endzeit aber nicht jetzt, jetzt nicht, jetzt putzt du erst einmal deine Zähne!
…Das teilen wir, dass wir nicht zufrieden sind mit den Zuständen. Das hast du von mir geerbt, den sturen Kopf. Du wirst das alles lernen müssen, das ist Übungsache :das gegen-Wände-Rennen, Klinkenputzen &wie sich das anfüllt : wenn einem die Hutschnur das Wasser
missversteh‘ mich nicht. Ich will nicht, dass du dich gewöhnst; ich will nichts weniger, als dass du dich gewöhnst. wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen. wir müssen ~fühlig bleiben~ und ~zum Platzen voll von Fantasie!~ wir dürfen nicht abhärten -stumpfen. bitte vgl. Dialektik der Aufklärung, Aufzeichnung und Entwürfe: Zur Genese der Dummheit!
— doch, au weia!, du kannst noch gar nicht lesen. No job, too small geschäftsunfähig
Zu jung für Kafka. Zu jung für den Schuldzusammenhang. [nachts 06./07.01]
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Schreiben üben: Einleitung (Teil 1)
Vielleicht wird man als Poet*1 geboren. Ich weiß es nicht. Vielleicht wird der „wahre“ Schriftsteller* Schriftsteller* bloß durch Gottes Güte, Voraus- und Nachsicht. Doch ich verstehe nicht viel von Gott. Ich kenne nicht mal seine*2 Schuhgröße.
Vielleicht braucht es einen unbedingten Glauben – bspw. an die eigene Fähigkeit. Aber ich habe keinen Glauben und ich weiß weder, wie es dies-, noch wie es jenseits kommen wird. Sogar, es ist meiner Meinung nach gänzlich ungewiss, ob die Sonne morgen wieder aufgehen wird. Ich weiß nur, was ich hier und jetzt tun kann: Ich kann, und ich werde, diese Seite füllen. Für den Moment ist das genug.
Friedrich Nietzsche schrieb manches, woran ich mich erinnere. Es erschien mir gut gedacht und noch besser gesagt. Daher entschied ich mich dagegen, es zu vergessen. So behielt ich den Aphorismus „Werke und Glaube“ aus der „Morgenröthe“ (1881): „Immer noch wird durch die protestantischen Lehrer jener Grundirrtum fortgepflanzt: daß es nur auf den Glauben ankomme, und daß aus dem Glauben die Werke notwendig folgen müssen. Dies ist schlechterdings nicht wahr, aber klingt so verführerisch […].“
Sokrates, Platon, Luther, so schreibt Nietzsche, ließen sich „betören“ von dem Glauben an den Glauben, „obwohl der Augenschein aller Erfahrung aller Zeiten dagegen spricht“. Denn: „Das zuversichtlichste Wissen oder Glauben kann nicht die Kraft zur Tat, noch die Gewandtheit zur Tat geben, es kann nicht die Übung jenes feinen, vielteiligen Mechanismus ersetzen, welche vorhergegangen sein muß, damit irgend etwas aus einer Vorstellung sich in Aktion verwandeln könne.“

Lassen wir’s also sein mit dem Glauben, den Eingaben, der Inspiration! Merkst du nicht, wie wir leichter werden, ohne all den überirdischen Ballast? Wie gut es ist, dass wir nicht auserwählt wurden! Denn es verdirbt den Charakter, the chosen one, ein Wunderkind zu sein. Und es leiden die Augen, wenn man zu lange in den Himmel starrt. Haben wir uns nicht langsam sattgesehen an diesem leeren fahlen Blau? So bescheiden ist dagegen das Weiß des Papiers. „Bleibt mir der Erde treu!“ (Zarathustra, Von der schenkenden Tugend.) Unsere Erde, worauf Wunderblümchen wachsen, ist chlorfrei gebleicht. Sie entspricht der DIN-Norm.
Kurzum: Der Schriftsteller* braucht nicht an sich selbst und auch nicht an Gott zu glauben, nicht an die Ideen, die Musen oder an sonst welche unanständigen Dinge. (Arno Schmidt sagte: „Ein guter Schriftsteller darf weder haben Freund, noch Vaterland, noch Religion.“) Er braucht nicht zu beten und auch nicht zu meditieren. Er braucht (old skool) einen Stift, etwas zu essen und ein Blatt Papier.
Nietzsche beendet seinen Aphorismus über „Werke und Glaube“: „Vor allem und zuerst die Werke! Das heißt Übung, Übung, Übung! Der dazugehörige ‚Glaube‘ wird sich schon einstellen, – dessen seid versichert!“ Ein Zitat, welches man sich ins Notizbuch, besser noch hinter die Ohren…
Fortsetzung folgt.
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- Note on gender: Diesbzgl. halte ich es in dieser Serie mit Crauss, auf dessen Werkbücher ich in den folgenden Beiträgen zu sprechen kommen werde: „Das Sternchen benötigt keine weiteren Anhängsel […]. In unserem Beispiel würde dann aus dem Trucker eine/e Trucker*in. Mal ehrlich: Erstens haben wir da plötzlich einen hässlichen Beamtenschrägstrich, und zweitens kriegen wir jetzt von der Butch eins auf die Fresse, denn sie ist weder ein männlicher Trucker noch eine Trucker-in, richtig? […] Einfaches Sternchen für alle denkbaren Geschlechter und fertig.“ (Crauss. (2022). „Unkreatives Schreiben. Die ganze Welt ist Text.“ Berlin: Dreiviertelhaus.) ↩︎
- Ja, dabei mache ich auch vor Gott nicht halt. ↩︎