abermals verwundetes Tier

Die Kurzgeschichte „abermals verwundetes Tier“ stammt aus dem unveröffentlichten Manuskript „Die Doppeldeutigkeit des Wortes Takt und der ganze Sternenhimmel, der in diesem liegt :Berührung“, dem ersten Teil der „Mediationen über Zuneigung“.

Zwergpinguin, fotografiert von Geoffrey Buddle, etwa 1906.
Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa

abermals verwundetes Tier das man nehmen, waschen muss, pflegen sorgen wärmen bis die Angst in den Augen zerschmilzt. noch durchschimmern die Rippen und es zittert ich zittre wir zittern. wie angenehm wäre ein Kamin, Geld für die Heizung, zumindest ein Teekessel ein regelrechter Samowar… welchen Samowargedanken ich anderthalb Stunden träumerisch durchwalke/walke und erst als Es ansetzt zu verlautbaren,werde ich seiner, also des Tieres, wieder bewusst.

beinah ein Frühchen. Was ist das für ein klitzekleines Leben, das sich in die Decke flüchtet? Ein Meerschweinchen Hamster, eines dieser Häschen, aus ihrem Gefängnis entkommen? (Eure Menschinnen haben euch allein gelassen und ich höre nachts, wie ihr an dem Gitter reißt.) Bei genauerem Besehen eher ein Kitz-, nein Kätzlein? oder vielleicht ein horse, a bear in the beginning benannt? doch ich kenne den Namen nicht, den irgendein Adam ihm gab.

jedenfalls Andere sind etwa in Los Angeles, während ich dahocke mit diesem Tier-Ich. Wirklich, diese Augen: du bist genauso da. du bist fast mein Spiegelbild.

Langsam gewöhnen wir uns aneinander. „Du“, so spreche ich : „bist.“ Ich nicke zufrieden, dann fällt mir ein : aber wie unfreundlich! und ich setzte eilig hinzu: „bitte entschuldige, dass ich wie ein Existentialist klang! Außerdem entschuldige, dass ich keinen Tee…“ Jedoch das Tier ist ganz unempfänglich in seiner Verstörung und spitzt kaum hervor.

alles versuche ich, zuerst Musik; Someone to Watch Over Me will es nicht. auch keinen Wein kein Brot keinen Honig. die Butter? … die Butter? doch wir trauen uns nicht… Wir müssen wieder unter die Decke! fortversteckt vor der Welt. Du hast Recht; wir müssen schlafen. Bis morgen wenn der Herrgott kräht!

Doch der Morgen bringt ausgefallene Fellbüschel und triefende Augen. schau uns an, wie kläglich gerötet, wie krank, so bei Licht besehen, liebesTier. Ich werde darum den Arzt anrufen. — Wie?aber – was er mich fragt!, was für ein Tier?! „Ich bitte Sie, ich weiß es nicht… Was für ein Tier bist Du? Entschuldigung sind Sie?“

&auch beim nächsten :Unglück, und beim nächsten usf. Wenn man nicht wisse, welche Spezies, könne die Kartei nicht regelrecht aufgenommen, dadurch nicht ordnungsgemäß prozediert werden resp. im finanziellen Sinne, im Hinblick auf das geltende Recht, sowie auf in Frage stehende Versicherungspolices etc. pp.

Das müssen wir einsehen. Das ist nachvollziehbar. So müssen wir nun sterben.

— In Anbetracht des Todes, darf ich mich dazulegen unter diese Decke? Frieren wir immer noch? wir frieren mehr denn je. Wenn wir bloß einen Teekessel oder zumindest ein Feuer ein Feuer ein Feuer vielleicht Gott?

Nein, es lohnt sich nicht mehr! wir müssen uns aneinanderschmiegen! Darf ich bspw. meinen Kopf hierhin legen? … Bald kommt schon der Frühling, aber für uns ist es zu spät. wir können nur noch tiefer uns in Wolle begraben und es ist ganz dunkel.

Aber wir haben jetzt keine Angst mehr Wir hatten nie Es gab niemals so etwas wie Was meinst du damit :Angst? [03.01.]


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